Warum eigentlich adson fecit?
Eine Frage, der wir uns immer wieder stellen müssen.

Adson von Melk, vielen bekannt aus Umberto Ecos Roman, ist nicht Namensgeber für unseren Verlag. Vielmehr ist es der (reale) mittelalterliche Theologe und Gelehrte Adso von Montier-en-Der (910/915 – 992). Ihm wird nachgesagt, dass er eine der ersten umfangreichen privaten Büchersammlungen besaß – sein besonderes Interesse galt den nicht notwendigerweise frommen Codizes.

Er war sehr belesener Verfasser von Heiligenbiographien, der Populärliteratur des frühen Mittelalters. In Zeiten der niedergehenden Klöster war er ein Vertreter von Reformen, die er entschlossen, aber umsichtig vorantrieb. Fest glaubte er daran, dass in stürmischen Zeiten Bücher und Wissen einen festen Halt geben können. Bildung als Hilfsmittel in Umbruchzeiten. So schrieb er gegen den Zeitgeist an und nutzte seine Zeit als Abt zum Ausbau der Klosterschule und für die Beschaffung von Büchern.

Im übertragenen Sinne fühlen wir uns dem auch verpflichtet: Liebe zum Buch auch in stürmischen Zeiten. Adson hat es gemacht – adson fecit.

Namensgeber aus dem frühen Mittelalter? Geht’s noch?
Auch hier können wir auf einen großen Gelehrten verweisen: Der kürzlich verstorbene Umberto Eco sagte auf die Frage, warum er einen (Kriminal-)Roman schrieb der im Mittelalter spielt und nicht in der heutigen Zeit: Im Mittelalter kenne er sich aus – in der heutigen Zeit, wie viele andere, eben nicht. Ecce!

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